In Hohebach wird am Forellenbach, einem kleinen Jagstzufluss, die befestigte Sohle auf einem kurzen Bereich erneuert. Die in einer trapezförmigen künstlichen Strecke des Bachlauf betonierte Sohle, unterhalb der verdolten Gewässerführung im Ortsbereich, war mit der Zeit durch Hochwasser an zwei Stellen ausgespült, der seitliche Uferverbau aus glatt gesetzten Natursteinen begann nach zu rutschen und Lücken aufzuweisen.
Die Maßnahmen erstrecken sich über insgesamt ca. 50 m, da ausgespülte und unterhalb angelagerte Blocksteine mit einem Minibagger entnommen und zum Verfüllen des entstandenen Kolks bzw. dem Auskleiden der neu betonierten Sohle verwendet werden sollen.
Dazu wurde recht kurzfristig eine Fischbergung am Samstag den 05.04.2025 erforderlich. Achim Megerle, Kreisvorsitzender des LFV-BW im Hohenlohekreis, führte diese E-Befischung mit tatkräftiger Unterstützung von Helfern der Fischereifreunde Dörzbach und Umgebung e.V. durch.
Auf diesen etwa 50 m des künstlich angelegten Bachlaufes, konnten dabei 95 Fische in zwei Durchgängen geborgen werden. Neben Mühlkoppen bis 15 cm (nach Anhang II geschützte FFH-Art) und Bachforellen bis 30 cm wurden auch kleine Döbel sowie mehrere Schneider geborgen, die aus der ca. 100 m entfernten Jagst aufgestiegen waren.
Die Fische wurden konzentriert an den wenigen vorhandenen Strukturen (ausgespülter Kolk, unterspülte Betonauskleidung, Ritzen in den gesetzten Steinen) vorgefunden. In den strukturlosen künstlichen Bereichen waren nur ganz vereinzelt Mühlkoppen zu finden, in den Spalten der Verbauung.
Die Größenverteilung (Altersklassen) der Mühlkoppen (Eigenvermehrung) und Bachforellen war gut. Diese stammen aus dem vom Verein durchgeführten jährlichen Besatz mit Bachforellenbrütlingen ca. 1 -2 km bachaufwärts, welche zum Teil bachabwärts wanderten bzw. bei Hochwasser über den Bachlauf nach unten verdriftet worden sind.
Die geborgenen Fische wurden unversehrt umgesetzt, die Döbel und Schneider in die Jagst, die Mühlkoppen und Bachforellen in den Oberlauf des Forellenbachs.
Am Samstag den 16.03.2024 führen wir die jährliche Uferreinigung im Rahmen des „Tags des Gewässers“ durch, gemeinsam mit dem TSV Hohebach. https://lfvbw.de/tag-des-gewaessers-2024/
Treffpunkt um 10 Uhr in Hohebach am Sportheim, für den Bereich Hohebach. Treffpunkt um 13 Uhr in Dörzbach am Bauhof, für den Bereich Dörzbach. Es erfolgt jeweils eine Einteilung in Gruppen und Abschnitte. Anschließend gibt es eine kleine Vesper und Getränke. Dauer insgesamt je ca. 2 Stunden. Bitte Handschuhe mitbringen, festes Schuhwerk und an das Wetter angepasste Kleidung tragen.
Je mehr Helfer sich beteiligen, umso größere Bereiche können wir vom Unrat beseitigen, z.B. auch Radwege! Daher richtet sich der Aufruf nicht nur an Vereinsmitglieder der Fischereifreunde Dörzbach und Umgebung e.V. bzw. den TSV Hohebach, sondern an die gesamte Bevölkerung.
Die zunehmende Wiederausbreitung der Biber in Deutschland und steigende Bestandszahlen freuen einen Großteil der Naturschützer, werden als Erfolg gefeiert und mit Studien über die angeblich ausschließlich positiven Effekte auf die Umwelt untermauert, z.B. auch eine angebliche Erhöhung der Fischartenvielfalt und höhere Fischbestände. Diese angeführten Studien stammen jedoch aus anderen Regionen Deutschlands (z.T. Tieflandbäche, ….) oder gar anderen Kontinenten, sind nicht auf unsere typischen Bäche der Mittelgebirgsregionen übertragbar. Nun gibt es eine erste Studie an vergleichbaren Gewässern aus Oberfranken. Diese bestätigt die Erfahrungen der regionalen Fischer, dass in den durch Biberaktivitäten gestauten Abschnitten der kleinen Bäche die Bestände der typischen Fischarten (auch geschützte FFH-Arten) wie Mühlkoppe =Groppe, sowie Bachforelle, Elritze, Schmerle usw. massiv zurückgehen. Gründe liegen in der fehlenden Durchgängigkeit, geringere Strömungsgeschwindigkeit, Sediment- und Schlammablagerungen welche das Kieslückensystem verfüllen und die Erhöhung der Wassertemperatur. Schizophren wird es, wenn die Durchgängigkeit in Bächen für hohe Summen technisch aufwendig wieder hergestellt wird, der Biber dies kurz danach vereitelt. Weitere unvoreingenommene Studien zu diesem Thema könnten helfen, die Wechselwirkungen klarzustellen, auch weitere Argumente für eine ganzheitliche Betrachung zum Schutzstatus einzelner Arten auszuarbeiten. Ob in einer Kulturlandschaft einzelne Arten, die einmal bedroht und unter einen Schutzstatus gestellt wurden, diesen Status quasi unwiederrufbar behalten müssen wird eine spannende Diskussion (Kormoran, Biber, …)!
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Ein Mitglied der Fischhegegemeinschaft Jagst (FHGJ), Wolfgang Franz aus Mulfingen, hatte vor längerer Zeit bereits angeregt, das Thema Spurenstoffe im Wasser durch Fachexperten näher zu beleuchten. U.a. auch weil sich die Fischbestände nach der Jagstkatastrophe von 2015 im geschädigten Bereich – insbesondere hinsichtlich der typischen Fischarten Nase und Barbe – bislang noch nicht wirklich wieder erholten. Daraufhin nahm Markus Hannemann, Sprecher der FHGJ, Kontakt zu Frau Prof. Dr. Triebskorn von der Universität Tübingen auf, die gerne dazu bereit war, einen Vortrag zu diesem Themengebiet zu gestalten. Zirka 50 Interessenten fanden sich am Freitag, den 21.10. um 19 Uhr im „Universum“ der Gemeindehalle in Dörzbach ein, um sich bei dieser Gelegenheit über die aktuellen Erkenntnisse zu informieren und auszutauschen. Vor Ort wurde die FHGJ von den Fischereifreunden Dörzbach und Umgebung e.V. bei Auf- und Abbau sowie Bewirtung unterstützt. In der Begrüßung stellte Markus Hannemann kurz den Aufbau und die Aktivitäten der FHGJ dar, die vor genau 20 Jahren gegründet wurde. Frau Prof. Dr. Triebskorn ging in ihrem Vortrag darauf ein, was man unter Spurenstoffen versteht, welche verschiedenen Spurenstoffe und Stoffgemische es gibt (Medikamentenrückstände, Hormone, Kontrastmittel, Herbizide, Insektizide, Fungizide, Süßstoffe, Reinigungsmittel usw.) und wie einzelne Spurenstoffe auf Gewässerorganismen wirken. Weiterhin wurden die Wechselwirkungen der verschiedenen Stoffe bzw. Abbauprodukte und auch das Zusammenwirken mit anderen Stressfaktoren, wie z.B. hohen Wassertemperaturen und Krankheiten, behandelt. In den vergangenen 30 Jahren ist die Artenvielfalt und auch der Bestand an Wasserorganismen ähnlich stark zurückgegangen, wie dies auch bei Insekten und Vögeln an Land zu beobachten war. Wenig verwunderlich, da viele Insekten ihr Jugendstadium am Gewässergrund verbringen. Messwerte für Spurenstoffe in den Oberflächengewässern, auch für die Jagst, sind über das Informationssystem des Landes Baden-Württemberg online verfügbar. Das Vorkommen zahlreicher dieser Stoffe in der Jagst wurde angesprochen. Ein aktuelles Beispiel dafür, was Fische in den Gewässern auszuhalten haben, ist das Fischsterben an der Oder in diesem Sommer; die Ursache war mutmaßlich multikausal, ausgelöst durch hohe Salzkonzentrationen bei gleichzeitig niedrigem Abfluss und zudem hohen Wassertemperaturen, die eine massenhafte Vermehrung einer sog. Goldalge ermöglichten, die wiederum Toxine freisetzte, welche zum Verenden der Fische und Fischnährtiere in großer Zahl führten. In dem Zusammenhang wurden jedoch aber auch Starkregenereignisse, Regenüberlauf- bzw. Regenrückhaltebecken und andere Einrichtungen sowie deren Funktionsfähigkeit als relevant hinsichtlich Stoffeinträgen angesprochen. Neben dem Verringern der Freisetzung von Spurenstoffen aus Punktquellen der Siedlungen und diffusen Quellen der Landnutzung gibt es zwischenzeitlich auch Möglichkeiten einen Teil dieser Stoffe in Kläranlagen durch eine sogenannte „vierte Reinigungsstufe“ zu beseitigen. Dies erfolgt entweder durch Verfahren mit Aktivkohle oder einer Ozonbehandlung. In Baden-Württemberg sind bislang 21 Kläranlagen mit dieser zusätzlichen Reinigungsstufe ausgestattet (vgl. Öhringen), für weitere 23 Stück laufen konkrete Planungen zum Aufrüsten. Diese zusätzliche Reinigungsbehandlung bedeutet für die Betreiber der Kläranlagen zusätzlichen Investitionsbedarf und höhere Betriebskosten, die über die Abwassergebühren auf die Bevölkerung und Gewerbe umgelegt werden. Als Anhaltswert nannte Frau Triebskorn die Mehrkosten pro Jahr und Person bei ca. 6 – 7 € und führte weiter an “das sollte uns die Minderung der Schäden in der Umwelt wert sein“. Jeder Einzelne kann aber durch verantwortlichen Umgang mit Medikamenten, Nahrungsmitteln und Chemikalien seinen Beitrag dazu leisten um weniger dieser kritischen Stoffe freizusetzen. Zwischenzeitlich sind die Spurenstoffe aber nicht nur in den Oberflächengewässern, also Flüssen und Seen, zu finden, sondern gelangten bereits in das Grundwasser. Dadurch sind diese Stoffe auch zunehmend im Trink- und Mineralwasser nachzuweisen. In der anschließenden Diskussion gab es zahlreiche Wortmeldungen, u.a. zu den Mehrkosten bei der Abwasserbehandlung, was mit dem Aktivkohlematerial bzw. den gebundenen Schadstoffen erfolgt, welchen Einfluss die großen Fleischerzeugungsbetriebe im Oberlauf der Jagst z.B. durch resistente Keime und Tiermedikamente haben, ob Baden in der Jagst unbedenklich ist usw. . Die Teilnehmer lobten durchweg die gelungene Vermittlung dieser Informationen zu Spurenstoffen, die in der breiten Bevölkerung bislang noch kaum bekannt sind. Gegen 21 Uhr endete die Veranstaltung der FHGJ. Markus Hannemann bedankte sich bei der Referentin, Fr. Prof. Dr. Triebskorn, für den leidenschaftlichen, kurzweiligen und informativen Vortrag mit einem Blumenstrauß und einem Weinpräsent.
Walter Rauch Ausschußmitglied FHGJ Gewässerwart Fischereifreunde Dörzbach und Umgebung e.V.
Interessierte ZuhörerMarkus Hannemann (Sprecher FHGJ), Andy Kümmerle (BGM Dörzbach, stellv. Vorsitzender Abwasserzweckverband) bei anschliessender DiskussionsrundeÜberreichung Blumen- udn WeinpräsentFrau Prof. Dr. Rita Triebskorn, Wolfgang Franz (FHGJ), Markus Hannemann (Sprecher der FHGJ), MdL Arnulf von Eyb, Achim Megerle (Landesfischereiverband und FHGJ) (von links nach rechts)
Wir haben in diesem Jahr wieder 4 kg Satzaal (Gewicht 5-7 gr, also 600 – 1000 Stück) von Fischzucht Wagner in der Jagst besetzt, über eine Sammelbestellung der Fischhegegemeinschaft Jagst. (Glasaale sind leider immer noch kaum zu beschaffen.) Die Situation des europäischen Aals nach ist wie vor sehr angespannt, es kommen nur wenige Aallarven an den Küsten an. Die genauen Ursachen sind noch nicht umfänglich erforscht (Überfischung an den Küsten – Export nach Asien, Schwimmblasenbandwurm, Gewässerverbauung und Wasserkraftwerke, Kormorane, Gewässerverschmutzung, …..). Aus diesem Grund wird auch weiterhin über die Ausweitung von Fangverboten diskutiert, um diese Fischart zu erhalten. Der Zoll deckt regelmäßig Fälle auf, dass in großem Stil illegalerweise Glasaale nach Asien geschmuggelt werden. Dort gelten diese Glassaale, aber auch als gezüchteter ausgewachsener Aal, als Delikatesse und es werden horrende Preise gezahlt. Vgl. u.a.: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/glattes-geheimnis-aale-swr2-matinee-2022-05-01-100.html
Verteilen der SammelbestellungAbfüllen in die TransportbehälterFrühform eines Lastenfahrrades, zum umweltschonenenden Transport des wertvollen BesatzmaterialsFlutscht
Bei Bestandskontrollen im Jahr 2014 wurde festgestellt, dass im Forellenbach (Ruppenbach) oberhalb der Verdohlung an der B19, sowie im Goldbach im Bereich oberhalb des Ortsausgangs keine Groppen (Mühlkoppen) mehr vorkamen. Beide Bereiche sind für Fische aufgrund von Wanderhindernissen bachaufwärts nicht natürlich besiedelbar, insbesondere da Groppen keine Schwimmblase besitzen und nur schlecht schwimmen können. Im Forellenbach konnten 2016 in diesem Bereich Groppen von einer Fischbergung in der Ette bei Mulfingen eingesetzt werden. Im Goldbach wurden 2018 Fische im Ortsbereich aufgrund Renaturierungsmaßnahmen abgefischt, die in den Bereich oberhalb des Wehres umgesiedelt wurden. Um festzustellen ob sich diese besonders geschützte Fischart (FFH, Anhang II) wieder etabliert hat, sowie um den aktuellen Bestand an Bachforellen zu erfassen, wurde von Achim Megerle, Kreisvorsitzender des Landesfischereiverbandes, erneut eine Elektrobefischung durchgeführt. Dazu ist eine spezielle Ausbildung und Genehmigung, sowie Ausrüstung erforderlich. Alle Fische wurden unversehrt zurückgesetzt. Sowohl im Goldbach, als auch im Forellenbach, konnten Groppen in unterschied-licher Größe (Altersklassen) bis 15 cm und nennenswerter Anzahl nachgewiesen werden. Dies belegt, dass jeweils wieder ein selbsterhaltender Bestand vorhanden ist. Erfreulich ist weiterhin, dass in beiden Bächen Bachforellen in allen Größenklassen bis 35 cm vorhanden sind. Demnach war selbst in dem trockenen Sommer 2018 die Wasserführung zum Überleben des Bestandes ausreichend. Die Fische waren gut genährt und in guter körperlicher Verfassung, einzelne Fische wiesen Verletzungen durch Fischreiher auf. Bachflohkrebse und Fliegenlarven kommen in großer Anzahl vor und bieten eine gute Nahrungsgrundlage. Wir sorgen seit Jahren durch in einer sog. Brutbox im Bach erbrüteten Forelleneiern, sowie Besatz mit Brütlingen, für den Erhalt der Population. Oberhalb des Wehres im Goldbach wurde in den vergangenen 3 Jahren absichtlich kein Besatz eingebracht, um eine ggf. vorhandene natürliche Vermehrung nachweisen zu können. Auch dort sind junge Bachforellen vorhanden, aber deutlich weniger als in den Abschnitten, in denen Besatz eingebracht wurde.
Herrliche BachforelleAchim Megerle mit E-Fisch-Gerät am GoldbachGroppeAm Forellenbach, künstliche Verbauung mit Absturz – Wanderhindernis
Vergangenen Dienstag kam im NDR ein Bericht über die Wiederansiedlung und Ausbreitung der Biber: https://www.ardmediathek.de/video/expeditionen-ins-tierreich/die-rueckkehr-der-biber/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8yODE5ODM4Zi1mNjQyLTQzNTUtYjRjYi1hNDE0MTNjNTBmZGE/
An sich ganz guter Beitrag, an mehreren Stellen jedoch einseitig.
Aufgrund der zwischenzeitlich vorhandenen und weiter anwachsenden Bestandsdichten weichen die Biber auch zunehmend in weniger geeignete (kleine) Gewässer aus, bzw. hinterlassen entsprechende Schäden.
So werden z.B. kleinere Bäche angestaut und verlieren ihren Charakter, sind als Lebensraum für Salmoniden aufgrund von Verschlammung und fehlender Durchängigkeit nicht mehr geeignet. Dass sich dann dort andere verbreite Fische vermehren wird im Beitrag einseitig positiv dargestellt.
Wie sich die Biberfamilien im Winter dann auch im Siedlungsbereich an Nutzgehölzen bedienen bzw. einen hohen Anteil der vorhandenen Weiden, Eschen usw. umlegen, kann derzeit an der Jagst und den Seitenbächen gut beobachtet werden.
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