Dynamik an Fließgewässern

Die kleinere Hochwasser unmittelbar vor Weihnachten, maximaler Pegelstand Dörzbach lag bei knapp 2,60 m, hat kurz oberhalb der Kapelle St. Wendel zu einem eindrucksvollem Beispiel geführt, wie dynamisch sich die Gewässerstruktur verändern kann.
Eine Baumgruppe mit Wurzelteller ist vor oder während des Hochwassers in die Jagst gestürzt und hat sich mitten in der Jagst an einer Flachstelle festgesetzt.
Im Strömungsschatten hat sich durch die Strömung mittransportiertes Geschiebe, also Schotter und Kies, angelagert und eine Insel gebildet.
Vermutlich wird sich in den nächsten Monaten und Jahren dort Bewuchs ausbilden und diese neue Insel befestigen.

Wurzelteller, Bäume und Kiesinsel – von oberhalb
Wurzelteller, Bäume und Kiesinsel – von unterhalb

Kinderferienspiele – Fischmobil

Die Fischereifreunde Dörzbach und Umgebung e.V. beteiligten sich wieder bei den Kinderferienspielen der Gemeinde Dörzbach.

In diesem Jahr war das Fischmobil des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg vor Ort, wie bereits 2020. Viele Kinder waren erneut dabei, ein gutes Zeichen, daher hatten wir die Themenauswahl etwas variiert. Der Name der betreuenden Biologin hat sich zwar zwischenzeitlich geändert, nun Anna Pechmann, dies aber nur aufgrund ihrer Heirat.

Insgesamt 24 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren fanden sich um 13 Uhr ein, bei angenehmen 28°C Luft- und 24°C Wassertemperatur. Das „Fischmobil“, war neben dem Tennisheim, in unmittelbarer Nähe zur Jagst aufgestellt.

Spielerisch lernten die Kinder zuerst die Tiere kennen, die im und am Fluss vorkommen, ökologische Zusammenhänge verstehen, im Besonderen die Kleintiere (Makrozoobenthos) und deren Funktion in der Nahrungskette sowie heimische Fische und deren Lebensraum.

In kleinen Gruppen suchten die Mädchen und Jungen an der Jagst anschließend nach natürlichen und künstlichen Strukturen des Gewässers und bewerteten dabei mögliche Lebensbereiche und Standorte von Fischen.

Dann ging es auch in das Wasser. Die angehenden Forscher konnten an einer flachen Stelle in der Jagst selbst Fliegenlarven, Wasserkäfer, Bachflohkrebse, Libellenlarven, Muscheln und Egel fangen. Mit Stiefeln, Sandalen oder barfuß, teilweise bis zum Bauchnabel im Wasser, waren die Kinder erfolgreich unterwegs. Diese Kleinlebewesen wurden gleich vor Ort nach Arten sortiert. Dabei wurden in kurzer Zeit 22 verschiedene Arten nachgewiesen, u.a. auch Steinfliegenlarven. Ein Indiz, dass die Wasserqualität in diesem Bereich gut ist.

Anhand von Mikroskopen, Mappen mit Beschreibungen der verschiedenen Kleintiere, sowie weiterer Utensilien konnten die verschiedenen Fundstücke danach im wahrsten Sinne des Wortes genauer unter die Lupe genommen werden. Die Kleinlebewesen wurden übrigens später unversehrt in die Jagst zurückgesetzt.
Die Helfer der Fischereifreunde versorgten die eifrigen Gewässerbiologen mit Getränken, Brezeln, Obst und Hohenloher Landeis. Wir freuen uns, dass die Kinder sehr großes Interesse zeigten und einige Eltern sogar nach dem offiziellen Ende noch etwas auf ihre Kinder warten mussten, die sich kaum von den Mikroskopen trennen konnten. Unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung hatten diese noch über Computerspiele und „zocken“ diskutiert, beim Verabschieden über die unterschiedlichen Tiere, die sie neu entdeckt haben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Anna Pechmann für die hervorragende Durchführung und beim Landesfischereiverband für diese prima Einrichtung, sowie bei der Tennisabteilung des TSV für die Bereitstellung des Vereinsheimes.

https://www.fisch-on-tour.de/

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20220823-Doerzbach-KinderferienspieleHerunterladen

Erfolgreiche Wiederansiedlung von Groppen

Bei Bestandskontrollen im Jahr 2014 wurde festgestellt, dass im Forellenbach (Ruppenbach) oberhalb der Verdohlung an der B19, sowie im Goldbach im Bereich oberhalb des Ortsausgangs keine Groppen (Mühlkoppen) mehr vorkamen. Beide Bereiche sind für Fische aufgrund von Wanderhindernissen bachaufwärts nicht natürlich besiedelbar, insbesondere da Groppen keine Schwimmblase besitzen und nur schlecht schwimmen können.
Im Forellenbach konnten 2016 in diesem Bereich Groppen von einer Fischbergung in der Ette bei Mulfingen eingesetzt werden. Im Goldbach wurden 2018 Fische im Ortsbereich aufgrund Renaturierungsmaßnahmen abgefischt, die in den Bereich oberhalb des Wehres umgesiedelt wurden.
Um festzustellen ob sich diese besonders geschützte Fischart (FFH, Anhang II) wieder etabliert hat, sowie um den aktuellen Bestand an Bachforellen zu erfassen, wurde von Achim Megerle, Kreisvorsitzender des Landesfischereiverbandes, erneut eine Elektrobefischung durchgeführt. Dazu ist eine spezielle Ausbildung und Genehmigung, sowie Ausrüstung erforderlich. Alle Fische wurden unversehrt zurückgesetzt.
Sowohl im Goldbach, als auch im Forellenbach, konnten Groppen in unterschied-licher Größe (Altersklassen) bis 15 cm und nennenswerter Anzahl nachgewiesen werden. Dies belegt, dass jeweils wieder ein selbsterhaltender Bestand vorhanden ist.
Erfreulich ist weiterhin, dass in beiden Bächen Bachforellen in allen Größenklassen bis 35 cm vorhanden sind. Demnach war selbst in dem trockenen Sommer 2018 die Wasserführung zum Überleben des Bestandes ausreichend. Die Fische waren gut genährt und in guter körperlicher Verfassung, einzelne Fische wiesen Verletzungen durch Fischreiher auf. Bachflohkrebse und Fliegenlarven kommen in großer Anzahl vor und bieten eine gute Nahrungsgrundlage.
Wir sorgen seit Jahren durch in einer sog. Brutbox im Bach erbrüteten Forelleneiern, sowie Besatz mit Brütlingen, für den Erhalt der Population. Oberhalb des Wehres im Goldbach wurde in den vergangenen 3 Jahren absichtlich kein Besatz eingebracht, um eine ggf. vorhandene natürliche Vermehrung nachweisen zu können. Auch dort sind junge Bachforellen vorhanden, aber deutlich weniger als in den Abschnitten, in denen Besatz eingebracht wurde.

Herrliche Bachforelle
Achim Megerle mit E-Fisch-Gerät am Goldbach
Groppe
Am Forellenbach, künstliche Verbauung mit Absturz – Wanderhindernis

Die Rückkehr der Biber

Vergangenen Dienstag kam im NDR ein Bericht über die Wiederansiedlung und Ausbreitung der Biber:
https://www.ardmediathek.de/video/expeditionen-ins-tierreich/die-rueckkehr-der-biber/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8yODE5ODM4Zi1mNjQyLTQzNTUtYjRjYi1hNDE0MTNjNTBmZGE/

An sich ganz guter Beitrag, an mehreren Stellen jedoch einseitig.

Aufgrund der zwischenzeitlich vorhandenen und weiter anwachsenden Bestandsdichten weichen die Biber auch zunehmend in weniger geeignete (kleine) Gewässer aus, bzw. hinterlassen entsprechende Schäden.

So werden z.B. kleinere Bäche angestaut und verlieren ihren Charakter, sind als Lebensraum für Salmoniden aufgrund von Verschlammung und fehlender Durchängigkeit nicht mehr geeignet.
Dass sich dann dort andere verbreite Fische vermehren wird im Beitrag einseitig positiv dargestellt.

Wie sich die Biberfamilien im Winter dann auch im Siedlungsbereich an Nutzgehölzen bedienen bzw. einen hohen Anteil der vorhandenen Weiden, Eschen usw. umlegen, kann derzeit an der Jagst und den Seitenbächen gut beobachtet werden.

Schwarzerlen selbst vermehren

Schwarzerlen sind recht einfach aus Samen zu ziehen.
Im Nov.-Dez. von Bäumen sammeln, trocken lagern, am einfachsten die Samen in Eimer oder Tüte aus den Zapfen schütteln, dann im März aussähen.
(Ob ein Kältereiz (sog. Kaltstratifikation) von ca. 2 Wochen, durch lagern bei Kälte im Freien oder in einer Kühltruhe, die Keimrate erhöht ist umstritten.)

Vor dem Aussähen 2- 3 Tage in Wasser einweichen, dann ganz flach in Anzuchterde geben, befeuchten. Braucht Licht zum Keimen!
Ideal sind Anzuchtgewächshäuser.

Es geht üblicherweise nur ein Teil der Samen auf, vielleicht ca. 25 %.

Bitte Original- und keine Hybrid-Schwarzerlen verwenden (wer die unterscheiden kann).

Wenn die Pflänzchen 3-4 Blätter haben, einzeln in kleine Torf-Töpfchen mit Blumenerde einsetzen. Gut feucht halten.

In einem Sommer wachsen die Pflanzen auf ca. 20 cm Höhe.

Ggf. auch über Winter in Gewächshaus oder Garage halten, dann im Frühjahr auspflanzen, wenn üblicherweise die Hochwässer vorüber sind.

Interessant sicher auch für Kinder, selbst einen Baum heranzuziehen!

Späterer Standort nah an der Wasserlinie, die Erle befestigt die Ufer.
Die Wurzeln bilden Unterstände für Fische, das Laub wird von Fischnährtieren gefressen (z.B. Bachflohkrebse).

Biber nagen die Schwarzerlen im Normalfall nicht an, halten sich bevorzugt an Weiden oder Obstbäume.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=e6eXhhZf8bw oder https://www.youtube.com/watch?v=7Pn9ESciKls

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Erle

Handel von Pflanzen: https://www.pflanzmich.de/produkt/13910/schwarz-erle.html

https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/service/dateien/w42_beitraege_zur_schwarzerle_gesamtheft_gesch.pdf

Viel Erfolg für alle Neugärtner!

„Zäpfchen“ der Schwarzerle mit Samen

Klares Wasser in der Jagst

Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge der vergangenen Wochen und der abnehmenden Sonneneinstrahlung hat sich das Wasser aufgeklart.
In Verbindung mit dem aktuell niedrigen Wasserpegel bietet das gute Bedingungen, um den Flussgrund zu erkunden, sowie Fische zu erspähen.
Einfach mal bei möglichst hellem Wetter und wenig Wind am Ufer entlang laufen und beobachten. Mit einer Pol(arisations)brille sieht man noch mehr.

Starkregenereignisse – auch Biberdamm am Goldbach beschädigt

Durch die beiden Gewitter am Nachmittag und Abend des 24.07., die Starkregen mit sich brachten und den Goldbach anschwellen ließen, wurde auch der von Bibern auf dem Wehr aufgesetzte Damm durch die Strömung teilweise eingerissen.
Die Stauhöhe hat sich dadurch wieder um ca. 50 cm, auf das normale Maß, reduziert.
Wir werden in Kürze sehen können, ob noch Biber vor Ort sind und ihren Damm wieder reparieren.

Biberdamm nach dem Hochwasser, von der Brücke aus fotografiert

„Wasserstandsmeldung“

Das Wetter in diesem Jahr war bislang etwas außergewöhnlich. Ein vergleichsweises kühles Frühjahr, nun zwischendurch immer wieder ausgedehnter Regen im Sommer.
Für die Wälder und die Landwirtschaft bringt dies ausreichend Feuchtigkeit, nach mehreren eher trockeneren Jahren.
Für uns Angler bedeutet dies, dass wir uns an die jeweiligen Wasserverhältnisse anpassen oder gar eine Pause einlegen müssen.
Nach einer Phase mit niedrigem Pegel und klarem Wasser im April, kam es häufiger zu höheren Wasserständen und Eintrübung, bis hin zum einem kleinen Hochwasser aktuell.
Vielen kennen das noch von früher. Vor einem Gewitter „laufen“ die Aale, bei steigendem Wasser beißen die Fische im Allgemeinen besser. Warum nicht mal „im Trüben“ fischen, z.B. auf Waller. Die lichtscheuen, sonst überwiegend nachtaktiven Fische, lassen sich bei leicht erhöhtem trüben Wasser ggf. auch tagsüber fangen.
Ein Vorteil der Witterung ist, dass man nun nachts Tauwürmer sammeln kann, was bei Trockenheit deutlich schwieriger ist. Wenn im Garten viele Nacktschnecken auftreten, können diese in der Jagst entsorgt werden, die Fische fressen diese.


Die meisten Wasservögel haben die Brut bereits hinter sich, konnten sich vor dem Hochwasser in Sicherheit bringen. Für viele anderen Tiere, insbesondere auch Fischlaich und frisch geschlüpfte Brütlinge, bedeutet das jedoch leider größere Verluste.

Fischbeobachtungen

Bei dem sonnigen Wetter und recht klarem Wasser lassen sich aktuell die Fische gut beobachten. Die im April besetzten Schuppen- und Spiegelkarpfen fühlen sich scheinbar wohl, ich konnte vorhin insgesamt ca. 30 Stück beobachten, u.a. diese vier Stück neben Seerosen.

Karpfen beim Sonnenbad

Auch zwei Trupps Nasen konnte ich beobachten, einer mit ca. 50 Fischen von 30-40 cm Länge, der andere mit ca. 20 Fischen von 20-25 cm Länge.

Nasen beim Abweiden der Algen

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