Aalbrut – Besatz

In den vergangenen Jahren haben wir jeweils im Frühjahr 1 kg, ca. 3500 Stück sog. Glasaale besetzt, um den Bestand der Aale in der Jagst zu stützen. Diese Glasaale haben ein Gewicht von ca. 0,3 gr. und eine Länge von ca. 6-8 cm.

Trotz guter Glasaalfänge an den englischen Küsten bzw. Flussmündungen in diesem Frühjahr, konnte die über die FischHegeGemeinschaft Jagst (FHGJ) getätigte Bestellung nicht ausgeliefert werden, da Brexit und Corona den Fang bzw. die Auslieferung behinderten.

Nach der Absage durch den Lieferanten organisierte die FHGJ als Alternative kurzfristig Aalbrütlinge. Diese haben ein Durchschnittsgewicht von ca. 6 gr. bei einer Länge von ca. 15-20 cm. Also Glasaale, die durch Fütterung in Fischfarmen schon etwas herangewachsen sind und sich zum Gelb- oder Steigaal gewandelt haben.
Vergangene Woche haben wir ca. 350 Stück in der Jagst zwischen Dörzbach und Hohebach verteilt.

Hoffentlich entwickeln sich die jungen Aale gut in der Jagst.
Weibchen werden bis 120 cm lang, Männchen ca. 60 cm. Wenn diese ausgewachsen sind, wandeln sie sich zum Blankaal und treten den langen Rückweg über Neckar, Rhein, Nordsee und Antlantik in die Sargossasee an, um dort zu laichen. Ein Gebiet, östlich von Florida und nördlich der Bermuda-Inseln. Die weidenblattförmigen Aallarven werden durch den Golfstrom innerhalb von ca. 3 Jahren wieder an die europäischen Küsten transportiert und wandeln sich dort in Glasaale um. Anschließend schwimmend sie die Flüsse hoch um sich an geeigneten Stellen dauerhaft aufzuhalten. Der Kreislauf schließt sich.
Künstliche Nachzucht ist bei dieser geheimnisvollen Fischart bis heute nicht geglückt.

In den letzten Jahrzehnten sind die Aalbestände europaweit leider deutlich rückläufig. Gründe hierfür sind u.a. ein Krankheitserreger (Schwimmblasenwurm), Umweltgifte, Wehre und Wasserkraftwerke, Überfischung, Kormorane.

Ein Teil der Aalbrut, beim Angleichen des Wassers, vor dem Besatz.
Einzelner kleiner Aal.

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